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PHP-Config erstellen

Dazu ist im Prinzip eine Config-Datei »/var/www/html/config.inc.php« zu erstellen, die im Wesentlichen Informationen darüber enthält, wie die Verbindung zur Datenbank erfolgt. Die Datei muss für den Webserver-User les- und schreibbar sein. Wer die Konfiguration komplett manuell erledigen möchte, kann sich dazu an der mitgelieferten Beispielkonfiguration »config.inc.php.dist« orientieren, diese den eigenen Gegebenheiten entsprechend bearbeiten und unter der Bezeichnung »config.inc.php« im Document-Root speichern. Der Admin kann aber auch eine minimale »config.inc.php« -Datei mit Inhalt aus Listing 1 verwenden, die es erlaubt, die weitere Konfiguration im Web-Interface zu erledigen.

Listing 1

PHP-Konfiguration

 

Die Datei muss den administrativen Zugang zur Datenbank sowie den eben angelegten Tine-Setup-User nebst Passwort enthalten. Dieser Setup-User wird für den initialen Teil des grafischen Tine-Setups benötigt sowie für spätere Änderungen am Basis-Setup, etwa zum Installieren zusätzlicher Anwendungen. Den für die spätere Administration von Tine benötigten Admin-User legt der Admin im weiteren Verlauf des Tine-Setups fest. Mit dieser Minimalkonfiguration sollte es möglich sein, die Setup-Oberfläche von Tine 2.0 mit der URL http://Server/setup.php im Browser aufzurufen und sich mit den Account-Daten des oben definierten Setup-Users anzumelden. Nach dem Login darf der Admin zuerst die Lizenzvereinbarung und das Privacy-Agreement der Community-Version mit einem Click auf »Accept Terms and Conditions« abnicken. Das ist notwendig, weil das Gesamtpaket von Tine 2.0 aus zahlreichen Komponenten mit einer Vielzahl unterschiedlicher Open-Source-Lizenzen besteht. Danach kann der Admin mit »Setup Checks« die Umgebung testen, was im Idealfall viele grüne Häckchen zeigen sollte ( Abbildung 1 ).

Abbildung 1: Das webbasierte Setup prüft, ob die Installationsvoraussetzungen erfüllt sind.

Im Menü »Config Manager« kann der Admin dann die beschriebenen Parameter für den Datenbank-Zugriff verifizieren. Stimmt hierbei irgendwas nicht, läuft die Datenbank nicht oder wurden die Tine-Datenbank und der Tine-Setup-Nutzer noch nicht angelegt, signalisiert das Setup-Programm dies im Bereich Database mit einem roten Kreuz statt des grünen Häkchens ( Abbildung 2 ).

Abbildung 2: Erst wenn die Datenbank existiert und läuft, lässt sich das Setup fortsetzen.

Darunter kann der Admin auf Wunsch »Logging« , »Caching« und »Queueing« aktivieren und eine Reihe von Pfaden seinen persönlichen Wünschen anpassen.

Hat der Admin Tine 2.0 mithilfe eines Repositories installiert, sind an dieser Stelle keine Änderungen erforderlich. Ist die Konfigurationsdatei für den Webserver nicht beschreibbar, ist links oben der Link »Config file is not writeable« hervorgehoben und die folgenden Menüpunkte sind ausgegraut. In diesem Fall kann der Admin die Konfiguration mit »Download config file« lokal herunterladen und selbst auf dem Webserver platzieren. Ist dagegen alles in Ordnung, sollte der nächste Menüpunkt »Authentication | Accounts« anwählbar sein. Nach dessen Auswahl ist dann auch links oben der Link »Save config on install« anklickbar und der Umweg des Herunterladens der Konfiguration entfällt. Jetzt ist es an der Zeit, im Bereich »Initial Admin User« den eigentlichen administrativen Tine-Admin-Account nebst Passwort anzulegen.

Die Seite erschließt noch ein Füllhorn weiterer Konfigurations-Optionen, die aber fast alle mit brauchbaren Werten vorbelegt sind, etwa ob das Tine-Backend Benutzer via SQL, LDAP oder IMAP authentifizieren soll. Die neue Version Collin kann Benuterkonten auch in einem Active Directory ablegen ( Abbildung 3 ). Ferner kann und muss der Admin bei einer manuellen Installation hier bei Bedarf noch Weiterleitungsregeln etwa für ActiveSync, CalDAV und CardDAV einrichten, was aber je nach eingesetztem Webserver variiert.

Abbildung 3: Die neue Tine-2.0-Version Collin lässt sich in ein Active Directory einbinden.

Erst wenn der initiale Tine-Admin-Account angelegt wurde, stehen die beiden letzten Menüpunkte »Email« und »Applications Manager« zur Verfügung. Spätestens jetzt sollte die Groupware aber bereits zugreifbar sein. Das Menü »Email« dient schließlich zum Konfigurieren von IMAP- und SMTP-Servern. Auch hier zeigt sich Tine sehr flexibel und erlaubt zum Beispiel je nach Bedarf neben Standard-IMAP das Konfigurieren von DBmail, Cyrus, Dovecot und Postfix. Genauso vielseitig sieht es im Bereich unterstützter SMTP-Server mit Postfix/MySQL oder Postfix/LDAP aus ( Abbildung 4 ).

Abbildung 4: Das Mailserver-Setup ist für viele Funktionen in Tine essenziell.

Das Konfigurieren eines Mailservers ist für den Einsatz von Tine 2.0 zwar nicht zwingend erforderlich, ohne Mailserver funktionieren aber verständlicherweise keine Termineinladungen, Kalenderalarme und so weiter. Im Menü »Applications Manager« schließlich kann der Admin die verfügbaren Tine-2.0-Anwendungen installieren. Standardmäßig sind nur die klassischen Groupware-Funktionen in Form der Applikationen »Tinebase« , »Adressbook« und »Admin« installiert. Einige Anwendungen weisen Abhängigkeiten zu anderen auf, was in der Spalte »Depends on« ersichtlich ist ( Abbildung 5 ).

Abbildung 5: Hier installiert der Admin (auch später) die verfügbaren Tine-Anwendungen.

Ist das erledigt, gelangt der Admin mit dem Link »Go to Tine 2.0 login« rechts oben oder über das Kontextmenü der jeweiligen Anwendung zum eigentlichen Goupware-Login.

Erste Schritte in Tine

Wer sich nicht direkt aus dem Setup an der Groupware anmeldet, tut dies im normalen Betrieb über die URL http://Tine-Server/tine20 , es sei denn, der Admin hat die Software in ein Unterverzeichnis installiert. Je nachdem welche Art der Benutzerauthentifizierung der Admin im Setup-Teil konfiguriert hat, ist es jetzt möglich, sich an der Tine-Weboberfläche anzumelden. Hat der Admin keine Authentifizierung via LDAP, AD oder IMAP konfiguriert, nutzt Tine die eigene Benutzerverwaltung auf Basis der MySQL-Datenbank. Das bedeutet, dass es beim ersten Login ausschließlich möglich ist, sich mit dem eben angelegten, initialen administrativen Benutzer anzumelden.

Tine 2.0 arbeitet vollständig Tab-basiert, das heißt, jede einzelne Anwendung wie das per Default gestartete Adressbuch erscheint auf einem eigenen Reiter. Mit einem Klick auf den Reiter »Tine 2.0« öffnet sich ein Untermenü, das wahlweise das Starten der übrigen installierten Anwendungen wie Kalender und Aufgaben ermöglicht oder das Öffnen des Admin-Moduls sowie der Einstellungen. Darüber hinaus kann der Admin beziehungsweise der gerade angemeldete Benutzer hier sein Passwort ändern, sein Profil bearbeiten und sich von der Groupware abmelden ( Abbildung 6 ).

Abbildung 6: Das Hauptmenü erschließt den Zugang zu den anderen installierten Modulen.

Neue Benutzer legt der Admin im Admin-Modul gleich im ersten Menüpunkt »Benutzer« fest. Das sind dann solche, die Tine-intern gegen die MySQL-Datenbank authentifiziert werden. Soll dagegen grundsätzlich gegen einen Verzeichnisdienst oder mithilfe eines existierenden IMAP-Servers authentifiziert werden, muss der Admin die beschriebene Setup-Prozedur wiederholen und die dazu notwendigen Änderungen vornehmen.

Einen neuen Benutzer fügt der Admin mit dem Symbolleisten-Eintrag »Benutzer hinzufügen« hinzu. Gleiches gilt für Gruppen. Die in der Symbolleiste verfügbaren Einträge variieren je nach in der Baumstruktur links gewählten Eintrag. Allerdings kann der Admin jede gewünschte beziehungsweise häufig benötigte Ansicht mit der gleichnamigen Schaltfläche als Favorit speichern. Der Benutzerdialog erscheint dann in einem Unterdialog in einem neuen Browser-Fenster, der wieder Tab-basiert ist ( Abbildung 7 ).

Abbildung 7: Die Benutzerverwaltung im Admin-Modul.

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