Mit dem Release-Kandidaten des Linux-Kernels 4.5 ist es erstmals möglich generische ARM-Kernels zu compilen.
Linus Torvalds hat den ersten Release-Kandidaten der kommenen Kernel-Version 4.5 freigegeben. Wie üblich machen Device-Treiber etwa 70 Prozent der Änderungen aus. Explizit hebt Torvalds einige Verbesserungen am Memory Management hervor, die von Andrew Morton kommen. Wie bei anderen Subsystemen ist aber Morton nicht unbedingt der Urheber aller Verbesserungen, sondern nur der Verantwortliche, der Torvalds die Patches gesammelt übermittelt.
Besonderes Lob erhalten die Programmierer des ARM-Kernels. Sie haben es nach mehreren Jahren Arbeit geschafft, dass sich ein generischer Kernel für alle ARM-v6/v7-Plattformen übersetzen lässt. Deren Hardware wird über den DeviceTree, eine separate Schnittstelle beschrieben. Bis jetzt war es nötig, für jedes ARM-Gerät wie etwa den Raspberry Pi oder das Beagleboard den Kernel eigens zu übersetzen. "Good Job", kommentiert Torvalds diesen Meilenstein anerkennend.
Der Linux-Erfinder will sich vorübergehend aus der Kernel-Entwicklung zurückziehen, um an der Entwicklung seiner Persönlichkeit zu arbeiten.