Die Open Document Foundation, die Stiftung hinter der Open-Source-Office-Suite LibreOffice, hat einen offenen Brief an Apache OpenOffice verfasst. Darin kritisiert die Foundation den Stillstand letzteren Projekts und fordert dessen Macher dazu auf, das lebendige LibreOffice zu unterstützen.
Die Open Document Foundation nahm das 20-jährige Jubiläum der Veröffentlichung des ersten Source Codes von OpenOffice zum Anlass, einen offenen Brief an dessen Community zu schreiben. Darin blickt die Foundation kurz auf diese Startzeit zurück und bezeichnet OpenOffice als zunächst großartige Office-Suite.
Dieses Bild habe sich in den letzten Jahren jedoch radikal gewandelt: Das seit 2011 unter der Obhut der Apache Software Foundation stehende OpenOffice hat, wie die Open Document Foundation betont, seit 2014 kein Major Release mehr veröffentlicht und statt neuen Features, umfangreicheren Aktualisierungen und gar rechtzeitigen Sicherheits-Updates nur Minor Releases beigesteuert – im Gegensatz zum von der Foundation geförderten LibreOffice, das in den letzten Jahren zusammengezählt 13 Major-Releases und 87 kleinere Veröffentlichungen vollzogen sowie zahlreiche neue essentielle Funktionen integriert habe. Der direkte Vergleich der Commits im Jahr 2019 falle 15 000 zu 595 pro Libre Office aus.
Allerdings sei OpenOffice als Marke weiterhin stark, während zahlreiche Anwender noch gar nicht wüssten, dass es LibreOffice überhaupt gibt. Deshalb fordert die Open Document Foundation in ihrem offenen Brief Apache OpenOffice dazu auf, sie dabei zu unterstützen, interessierten oder neuen Anwnedern klar zu machen, dass LibreOffice existiert: als freies, auf OpenOffice basierendes Office-Paket in einer vergleichsweise wesentlich moderneren, aktuelleren und professionell unterstützen Suite.
Beendet wird das vom Board of Directors der Open Document Foundation unterzeichnete Schreiben mit der Aufforderung an die LibreOffice-Macher, im Sinne möglichst produktiver Tools für möglichst viele Anwender am Erfolg von LibreOffice mitzuwirken.
Die Stadt München tritt dem Advisory Board der Document Foundation bei.