Editorial

Entkoppeln bis der Arzt kommt

Die Datenmengen in Unternehmen wachsen täglich. Für Administratoren bedeutet dies, den zur Verfügung stehenden Speicherplatz permanent anzupassen und ... (mehr)

Neulich gab es einen Pressetermin von DataCore, bei dem das Unternehmen mit MaxParallel ein Produkt vorstellte, das Datenbanken rein softwareseitig um ein Vielfaches beschleunigen soll – siehe dazu auch unsere News-Meldung auf Seite 6. Das Werkzeug lässt sich laut Angaben des Herstellers in rund zehn Minuten auf dem Datenbank-Server aufspielen und bedarf in der neuesten Version noch nicht einmal eines Reboots. MaxParallel anschalten, schnellere Datenbank genießen, fertig. DataCore betonte bei der Präsentation, dass die Neuvorstellung ein komplett neues Produkt sei und nichts mit dem bestehenden Portfolio zu tun habe, das sich ja primär um Software-defined Storage dreht.

Software-defined Storage (SDS) ist auch der Schwerpunkt dieses Hefts. Und Sie ahnen es: Mit einer zehnminütigen Installation und dem Umlegen des Ein-Schalters ist es im Software-definierten Datenzentrum nicht getan. Trotzdem oder gerade deswegen hat mittlerweile so gut wie jeder Storage-Hersteller ein SDS-Produkt im Angebot. Selbst Unternehmen, die eigentlich vom klassischen Blech kommen, geben sich hier keine Blöße. So etwa bietet NetApp sein Storage-Betriebssystem Ontap auch in der von der eigenen Hardware losgelösten Variante "Select" an, siehe unser Test ab Seite 14. Flexibel, sagt der Hersteller, weil sich SDS dann ohne viel Aufhebens in gewachsenen, heterogenen Infrastrukturen nutzen lässt. Unnötig, sagt die All-Flash-Konkurrenz, warum Hardware und Software getrennt implementieren, wenn doch beides fein aufeinander abgestimmt auf einer Maschine ausgeliefert werden kann.

Dem Admin stellt sich da die Frage nach dem Support: Wen muss ich mir denn jetzt eigentlich an die Strippe holen, wenn der Software-defined Storage nicht so läuft wie er soll? Den Blech-Produzenten? Den Software-Lieferanten? Oder ist an allem einfach Microsoft Schuld? Allen treuherzigen Support-Bekundungen zum Trotz dürfen wir also gespannt sein, ob technische Abstraktion auf der einen Seite nicht mehr administrative Komplexität auf der anderen Seite mit sich bringt. Um Ihnen hier so viel Durchblick wie möglich zu bieten, wagen wir uns ab Seite 66 an einen Definitionsversuch, was SDS überhaupt ist und kann. Außerdem schauen wir uns an, nach welcher Hardware Microsoft mit Storage Spaces Direct unter Windows Server 2016 verlangt. Und wie immer werfen wir auch einen Blick auf den Open-Source-Markt, wo LizardFS die Storage-Funktionalität von der Hardware trennt.

Einen problemfreien November wünscht

Lars Nitsch

Redakteur

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