Auf der Heft-CD: FreeNAS 9.10

NAS aus der Box

Mit FreeNAS machen Sie aus einem PC im Handumdrehen einen Netzwerkspeicher mit ZFS und RAID. Eine webbasierte GUI ermöglicht das Management im Browser, wo sich Netzwerk-Shares über eine Vielzahl von Protokollen einrichten lassen.
Immer mehr Unternehmen wagen den Schritt in die Cloud. Dabei schieben nur die wenigsten gleich ihre gesamte IT in die Wolke, sondern migrieren zunächst ... (mehr)

Die Open-Source-Welt bietet zahlreiche Lösungen dafür, einen PC in ein eigenes NAS zu verwandeln. Die bekannteste dürfte wohl FreeNAS sein, das auf FreeBSD basiert und schon seit vielen Jahren von der Firma iXsystems entwickelt wird, die auch ein darauf basierendes kommerzielles Produkt anbietet.

Auf der Heft-CD finden Sie die aktuelle FreeNAS-Version 9.10, die auf FreeBSD 10.3 basiert, das die unterstützte Hardware bestimmt. Deshalb ist FreeNAS 9.10 nur noch für 64-Bit-Rechner mit Intel- oder AMD-Prozessoren geeignet, unterstützt aber dafür moderne GBit-Netzwerkkarten von Intel sowie USB 3.0. Um den Speicherplatz für Windows-Clients anzubieten, bietet FreeNAS den Samba-Server in Version 4.3.4. Ansonsten lässt er sich auch über NFS-Shares, iSCSI und weitere Protokolle bereitstellen.

Im Mittelpunkt: ZFS

Ein wesentlicher Vorteil von FreeNAS ist, dass es als Dateisystem ZFS verwendet, das von Sun als das "letzte Wort in Sachen Dateisysteme" entwickelt wurde und Features wie Snapshots, Copy on Write und Komprimierung bietet. Nach der Übernahme von Sun durch Oracle ist das OpenZFS-Projekt entstanden, das den ZFS-Code unter freier Lizenz weiterentwickelt. Dank ZFS verfügt FreeNAS über ein leistungsfähiges Backend, das viele Features bietet und es etwa erlaubt, im laufenden Betrieb den Speicher um neue Festplatten zu erweitern.

Seit Version 9.2 bietet FreeNAS bei ZFS bessere Performance als in den Vorgängerversionen. Ein Grund dafür ist, dass ZFS ab diesem Release zusätzlichen Speicher über den UMA Allocator des FreeBSD-Kernels anfordert, der die Basis für FreeNAS bildet. Wer die Daten auf dem Storage verschlüsselt, kann von Hardware-Beschleunigung profitieren, wenn er Prozessoren verwendet, die AES-NI-Instruktionen bieten. Auch die grafische Oberfläche zur Verwaltung wurde verbessert. Gleichzeitig lässt sich FreeNAS nun aber komplett über eine REST-API fernsteuern.

Der von FreeNAS verlangte 64-Bit-Rechner muss über mindestens 8 GByte RAM verfügen, empfohlen werden 16 GByte. Bei Netzwerkkarten und Storage-Controllern haben Anwender eine große Auswahl, die auch eine Menge "Enterprise-Hardware" einschließt. Die Hardware-Liste [1] von FreeBSD 10.3 verrät mehr dazu. Eine ausführliche Anleitung zu FreeNAS ist auf der Dokumentationsseite [2] zu finden.

Ausblick auf FreeNAS 10

Das Entwicklerteam von iXsystems hat eine Alpha-Version des kommenden FreeNAS-Release 10 veröffentlicht. Das der Storage-Distribution zugrunde liegende Betriebssystem ist FreeBSD 10.2. FreeNAS 10 wird von Grund auf überarbeitet und bietet künftig einen Middleware-Kern, der von der webbasierten GUI abgekoppelt ist. Damit soll es künftig Multiuser-fähig sein und dabei ein rollenbasiertes Zugriffssystem umsetzen.

Die bisher verwendete Jail-Plug-In-Schnittstelle wird komplett durch ein neues Application-Container-System abgelöst, das auf dem FreeBSD-Hypervisor Bhyve basiert. Über die bisher schon vorhandenen Filesharing-Protokolle wie NFS, SMB und iSCSI hinaus soll FreeNAS die gespeicherten Daten auch über IPFS (Inter-Planetary Filesystem) bereitstellen können. Über Riak Cloud Storage soll eine Storage-API realisiert werden, die zu Amazon S3 kompatibel ist.

Noch nicht Bestandteil der Alpha-Version, aber für das finale Release geplant sind Storage über OpenStack Swift und GlusterFS. Mit all diesen Technologien will FreeNAS den Wandel von einem zentralen Fileserver zu einem System für clusterbasierten und horizontal skalierenden Storage vollziehen.

Link-Codes

[1] Unterstützte Hardware FreeBSD 10.3: https://www.freebsd.org/releases/10.3R/hardware.html/

[2] FreeNAS-Dokumentation: http://doc.freenas.org/9.10/freenas.html/

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