Systeme: Neue Features in OpenStack

Kilo auf der Waage

OpenStack ist seinem Release-Zyklus treu geblieben und hat im April die Version 2015.1 des Cloud Computing-Frameworks veröffentlicht. "Kilo", wie das Release offiziell heißt, bringt einige interessante Funktionen mit. Dieser Artikel gibt einen Überblick.
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Nach wie vor schwimmt OpenStack auf einer riesigen Welle des Hypes, den sich vor fast drei Jahren wohl selbst Mark Shuttleworth nicht erhofft hat. Dabei war er es, der die Party quasi startete: In der Community war OpenStack bis April 2012 nahezu unbekannt. Doch dann erschien Ubuntu 12.04, das OpenStack als offiziellen Standard für Clouds mitlieferte und erstmals auch Support für das System im Rahmen des normalen Distributionssupports bot. Seither liefern sich OpenStack und Ubuntu in schöner Regelmäßigkeit ein Rennen, wenn es um das Erreichen von gesetzten Release-Zielen geht: Anfang April und Anfang Oktober ist OpenStack an der Reihe, später folgt dann – jeweils im selben Monat –die Canonical-Distribution. OpenStack 2015.1 wartet mit vielen interessanten Features und viel Arbeit unter der Haube auf – Grund genug, sich mit den Neuerungen im Detail zu befassen.

Verbesserte Usabilty und Performance

Quasi die OpenStack-Ursuppe ist "Nova": Es ist direkt aus Nebula abgeleitet, jenem NASA-Projekt, das Cloud-Computing für die amerikanische Weltraumbehörde möglich machen sollte. Für Kilo haben sich die Entwickler das Ziel gesetzt, einige Altlasten aus Novas Vergangenheit loszuwerden. Michael Still, der als Project Team Lead (PTL) für Nova in Kilo agiert, hat im Rahmen eines Überblicks auf YouTube [1] ausführlich Stellung zu den Problemen genommen, die die Entwickler bei ihrem Produkt derzeit ausgemacht haben. Oberste Priorität hat laut Still bei Nova in Kilo das Ausmerzen architektonischer Schwächen, die sich negativ sowohl auf die Usability wie auch die Performance auswirken. Vor tiefgreifenden Änderungen im Quelltext scheuen die Developer dabei nicht zurück.

Von großer Bedeutung ist dabei zum Beispiel das Thema Updates. Zwar gibt es in OpenStack schon jetzt verschiedene Anleitungen, um eine Plattform während des regulären Betriebes von einer Version auf die nächste zu hieven. Gerade Nova sorgt dabei allerdings für Quietschen und Knarzen an allen Ecken und Enden. In Kilo soll das dadurch besser werden, dass sich das Datenbankschema von Nova im Hintergrund so verändert, dass es Live-Upgrades eher zulässt. Obendrein soll Nova insgesamt unabhängiger von seiner Datenbank werden: Zwar wird Nova nach wie vor im Hintergrund auf eine DB zugreifen, doch soll es in Zukunft möglich sein, einzelne Nova-Komponenten zu aktualisieren, ohne ein Update des Schemas der Datenbank am Bein zu haben.

Zellen mit mehr Features

Sehnsüchtig warten viele OpenStack-Nutzer auf verbesserten Support für Cells. Hinter dieser Bezeichnung versteckt sich die Nova-Lösung für Skalierbarkeit auf Computing-Ebene: Weil es ab einer bestimmten Anzahl von Hypervisoren nicht mehr sinnvoll ist, alle Knoten auf einer Ebene zu verwalten, haben sich die Oberen bei Nova bereits vor einiger Zeit "Cells" ausgedacht. Dabei werden Hypervisoren in Gruppen aufgeteilt, die autonom sind und lediglich von einer übergeordneten "zentralen" Nova-Instanz Anweisungen empfangen. Allerdings hat das Cell-Feature in Juno noch immer mit einigen Mängeln in Form fehlender Funktionen zu kämpfen. Cells in Version 2 sollen diese Unzulänglichkeiten aus dem Weg räumen. Die Pläne der Entwickler waren kurz nach dem Juno-Release noch sehr ambitioniert, doch mussten sie am Ende Abstriche machen, weil ihnen die Zeit davon lief. Cells v2 sind in Kilo im Ansatz vorhanden, werden aber mindestens noch ein weiteres Release benötigen, um den gewünschten Zustand zu erreichen.

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