Workshop: Neue Features in DRBD 9

Alles auf Anfang

Im medialen Dauerfeuer um Ceph, GlusterFS & Co. gehen herkömmliche Lösungen wie DRBD bisweilen unter. Sehr zu unrecht: DRBD 9 verspricht eine große Zahl neuer Funktionen – und sticht verteilten Netzwerkspeicher aus, wenn es um geringe Latenzen geht.
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Wer die Entwicklung des Storage-Marktes in den letzten Jahren beobachtet hat, stieß immer wieder auf die gleichen Namen: Ceph, Gluster­FS, Xtreem­FS, Quobyte und dergleichen viele mehr. IT-Administrator hat sich in [1] selbst ausführlich mit der Frage beschäftigt, warum RAIN-Storage mittlerweile RAID überflügelt und in Rechenzentren künftig den Ton angeben sollte. Konventionelle Speicherlösungen wie RAID sind in der Berichterstattung ins Hintertreffen geraten. Und mit ihnen so manche altgediente Lösung, deren Existenz in IT-Umgebungen mittlerweile fast schon selbstverständlich ist.

DRBD ist ein gutes Beispiel für eine Storage-Lösung, die vorwiegend im Verborgenen wirkt und ohne große Publicity auskommen muss. Das vom Wiener Unternehmen Linbit entwickelte Werkzeug leistet in vielen Zwei-Knoten-Clustern zuverlässig seinen Dienst, indem es die Inhalte zweier Festplatten in zwei Servern zuverlässig spiegelt – im Grunde also RAID 1 über ein existierendes Netzwerk bietet. Durch die Aufnahme in den Linux-Kernel erhielt das Produkt mittlerweile von Linus Torvalds persönlich den Ritterschlag. Trotzdem scheint es, als sei DRBD aus der Zeit gefallen. Und viele Beobachter fragen sich, ob es in Zeiten von verteilten Netzwerkspeichern überhaupt noch sinnvoll ist, Arbeit in DRBD zu investieren.

Die Entwicklung von DRBD 9

Für Linbit kommt die Diskussion zur Unzeit: Nach langwieriger und sehr tiefgehender Überlegung hat man sich bei den Wienern mittlerweile auf ein Design verständigt, das DRBD künftig zugrunde liegt. Tatsächlich ist auch der wichtigste Teil der Entwicklung bereits abgeschlossen; im öffentlichen Git-Repository lässt sich der Coding-Fortschritt von DRBD 9 gut ablesen. Die Zeit ist also reif für einen Blick auf die neue Version – und eine Antwort auf die Frage: Wer braucht eigentlich DRBD?

Ein langer Weg

Bis dato war es für die DRBD-Entwickler nicht notwendig, sich Gedanken um die Mehrknoten-Fähigkeit von DRBD zu machen. Alle Versionen bis 8.4 unterstützen offiziell lediglich Zwei-Knoten-Cluster. Über einen Umweg lässt sich noch das Anhängen eines dritten Knotens ("Device Stacking") bewerkstelligen, doch danach ist offiziell Schluss. Dem Team um Philipp Reisner war das aber schon lange ein Dorn im Auge. Erste Konzepte für ein DRBD, das mehr als zwei Knoten unterstützt, sind seit 2010 bekannt.

Für 2015 plant Linbit den großen Wurf in Form von DRBD 9: Es soll beliebig viele Knoten miteinander verbinden und dabei über die Platten dieser Knoten nahtlose Replikation ermöglichen. Der lange Zeitraum legt jedenfalls die Vermutung nahe, dass in Wien viele Experimente notwendig waren, um ein passendes Design dafür zu finden. Schließlich hat Linbit einen Ruf zu verlieren. An DRBD 9 hängt praktisch das Wohl und Wehe von Linbit als Unternehmen – verständlich, dass man bei Version 9 alles richtig machen will.

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