Im Großen und Ganzen dreht sich die gesamte Konfiguration nur um zwei wesentliche Parameter:
»OUTPUT=
«
legt die bevorzugte Boot-Methode fest und
»BACKUP=
«
die gewünschte Backup-Strategie. Mit
»OUTPUT=USB
«
beispielsweise sorgt der Systemverwalter dafür, dass ReaR den Rescue-Kernel und die Rescue-Initrd auf das angegebene USB-Medium schreibt und dort den Bootloader entsprechend konfiguriert.
Alternativen für die anderen skizzierten Szenarien wären beispielsweise
»OUTPUT=ISO
«
,
»OUTPUT=PXE
«
oder
»OUTPUT=RAMDISK
«
.
Mit
»OUTPUT=RAMDISK
«
gibt ReaR nur den Kernel und die Initramfs aus, der Admin kümmert sich um die weitere Verarbeitung. In der Default-Einstellung legt ReaR das fertige ISO-Image in einer Datei unter
»/var/lib/rear/output
«
ab, wofür
»OUTPUT_URL=file://
«
verantwortlich ist.
Generell versucht ReaR je nach verwendeter Backup-Strategie das Bootmedium auch im Backup mit abzulegen. Bei TSM wird zum Beispiel das Bootmedium durch einen Aufruf der Backup-Software mit in die Sicherung übernommen. Verwendet der Admin das per Default auf Tar eingestellte Backup-Verfahren in Verbindung mit dem Parameter
»BACKUP_URL
«
zum Angeben des Backup-Targets (zum Beispiel ein NFS-Share), landet das ISO-Image also automatisch auch dort (
Abbildung 2
).
Hier ist es wesentlich besser aufgehoben, denn
»/var/lib/rear/output
«
würde im Ernstfall nicht mehr nur Verfügung stehen. Abweichend von diesem Verhalten, lässt sich mit
»OUTPUT_URL=
«
aber auch ein anderes Ziel für das Image angeben. Zur Wahl stehen etwa
»fish
«
,
»ftp(s)
«
,
»http(s)
«
,
»rsync
«
und
»sshfs
«
.
Die Backup-Strategie gibt
»BACKUP=
«
an, wobei ReaR mit
»BACKUP=NETFS
«
automatisch Tar benutzt. Mit
»BACKUP_PROG_CRYPT_ENABLED=1
«
klappt das auch verschlüsselt. Eine Alternative zu Tar ohne Einsatz eines externen Backup-Programms ist beispielsweise
»BACKUP=RSYNC
«
. Alternativ legt
»BACKUP=REQUESTRESTORE
«
fest, dass ReaR nicht automatisch ein Backup anfertigt, sondern den Nutzer danach fragt. Ebenso lässt sich mit
»BACKUP=EXTERNAL
«
eine individuelle Backup-Strategie einbeziehen.
Wurde das Backup-Verfahren auf
»NETFS
«
gesetzt, gibt
»BACKUP_URL=
«
das gewünschte Backup-Ziel an, zum Beispiel ein USB-Device oder eine NFS- beziehungsweise CIFS-Freigabe:
BACKUP_URL=nfs://NFS-Server/Freigabe/Pfad ...
ReaR legt dann unterhalb von
»NFS-Server/Freigabe/Pfad
«
einen Ordner mit dem Namen des Clients an. Es funktioniert aber auch eine Datei auf der lokalen Festplatte, ein Tape-Device oder eine Samba-Freigabe:
BACKUP_URL=file:///Verzeichnis/Pfad/ BACKUP_URL=tape:///dev/nst0, ... BACKUP_URL=cifs://Samba-Server/Freigabe/Pfad..
Soll ReaR sich per CIFS/Samba authentifizieren, legt der Admin eine entsprechende Datei
»/etc/rear/.cifs_credentials
«
an, auf die er aus
»/etc/rear/local.conf
«
mit
BACKUP_OPTIONS="cred=/etc/rear/.cifs_credentials"
verweist und darin Werte für
»username
«
,
»password
«
und
»domain
«
einträgt.
Wer
»OUTPUT=USB
«
mit
»BACKUP_URL=usb://...
«
kombiniert, kann sowohl das Backup als auch das Rescue-Image auf das gleiche USB-Device schreiben, was für den Ad-hoc-Einsatz sehr nützlich ist, weil man in einem Rutsch ein bootfähiges Wiederherstellungsmedium erhält, vorausgesetzt, es steht genügend Platz zur Verfügung:
BACKUP_URL=usb:///dev/Gerät/Label/REAR-000
ReaR legt per Default ein Voll-Backup an. Alternativ stehen eine Reihe von
»EXCLUDE
«
-Optionen zum Eingrenzen des gewünschten Backup-Umfangs zur Verfügung. So lassen sich beispielsweise mit
AUTOEXCLUDE_PATH=( /media )
gezielt gemountete Verzeichnisse, wie etwa Netzwerkfreigaben oder gemountete externe Partitionen, vom Backup ausnehmen. Dagegen schließt
AUTOEXCLUDE_DISKS=y
sämtliche Festplatten und Partitionen vom Backup aus, die nicht von gemounteten Dateisystemen in Anspruch genommen werden. Genauso einfach lassen sich mit
AUTOEXCLUDE_AUTOFS=..
sämtliche Automounter-Pfade ausschließen.
Wer zunächst nur das Rescue-Image anlegen und testen will, startet ReaR dann mit
»rear mkrescue
«
. Genauso ist es möglich, nur das Backup mit
»rear mkbackuponly
«
anzuschieben.
Im Normalfall wird der Administrator beides in einen Rutsch erledigen wollen, was auch der beschriebenen Kernfunktionalität von ReaR entspricht.