Mit den Tipps und Workshops im ADMIN-Magazin 03/2013 sichern Administratoren ihre Webserver und Netze gegen Angriffe ab: gegen Abhören sensibler Informationen, ... (mehr)

Weniger Operationen

Wenn nun eine Platte ausfällt, kann diese vom RAID-Controller leicht wiederhergestellt werden. Allerdings erkauft man sich diese Zuverlässigkeit mit erheblichen Geschwindigkeitsverlusten. Um einen Datenblock zu modifizieren, sind drei Operationen notwendig: Daten lesen, modifizieren und wieder schreiben. Ebenso ist ein Beschreiben von über das gesamte RAID zufällig verteilten Blöcken (random write) ein Performance-Desaster. Nicht zu unterschätzen ist auch das sogenannte "Schreibloch": Dies tritt auf, wenn zwischen dem Schreiben der Nutzdaten und der Parity-Daten ein Stromausfall auftritt.

Auch hier spielt ZFS wieder seine Stärken aus. Durch den Transaktionsmechanismus Copy on Write fällt nur eine Operation an: Schreiben. Bedingt durch Copy-on-Write gibt es auch kein Schreibloch mehr. Auch das angesprochene Random-Write ist bedingt durch die internen Optimierungsalgorithmen nur mit minimalen Geschwindigkeitseinbußen verbunden.

Im Gegensatz zu Hardware-RAID-Systemen bietet ZFS dynamische Stripe Sets. Das ist eine Sammlung von Blocks, die als Einheit behandelt werden. Die Auswahl der Stripe-Set-Größe erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl seitens des Administrators, da ein zu groß gewähltes Stripe Set bei kleinen Dateien unnötig Platz verschwendet.

Umgekehrt erzeugen zu klein gewählte Stripe Sets bei großen Dateien Performance-Verluste. ZFS bietet auch auf diese Problematik eine Antwort. Es passt die Stripe Sets dynamisch an und erreicht somit immer die optimale Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Anschlussfähig

In großen Rechnerverbünden werden Daten oft zentral auf iSCSI-Systemen gespeichert. iSCSI ist eine Kombination aus der bewährten und zuverlässigen, zwanzig Jahre alten SCSI-Technologie und dem Internet-Protokoll IP. ZFS mit FreeBSD kann als kostengünstiger iSCSI-Initiator für die verschiedensten Betriebssysteme auftreten, ohne dafür teure Hardware anzuschaffen. Auch die Administration solcher Datenpools ist in der Regel mit nur wenigen Befehlen erledigt.

In Sachen Performance ist die ZFS-Lösung nicht schlechter zu bewerten als klassische Hardware-Systeme. Im Moment bietet FreeBSD eine iSCSI-Lösung noch nicht als Bestandteil des Betriebssystems an, allerdings steht mit »istgt« in den Ports eine leistungsfähige Software für iSCSI-Targets zur Verfügung. Im Unix-Bereich ist auch in der heutigen Zeit NFS die erste Wahl, wenn es um eine zentralisierte Bereitstellung von Daten geht. FreeBSD bietet im Moment keinen speziell an ZFS angepassten NFS-Daemon. Man geht hier den Umweg über das vorhandene Tool »nfsd« .

Die lange Liste der positiven Eigenschaften von ZFS bietet zwei weitere interessante Punkte: Datenkompression und Datenverschlüsselung. Während die Datenkompression bereits implementiert ist, sucht man die Datenverschlüsselung in der FreeBSD-Version von ZFS vergebens. Hier hat Oracle mit seiner strengen Lizenzpolitik einen Riegel vorgeschoben. Die implementierte Datenkompression arbeitet vollständig transparent und ist für jeden ZPool individuell bestimmbar. Dabei lassen sich für die Kompression der Daten im Moment die beiden Verfahren Gzip und LZJB (Lossless Data Compression) auswählen, die beide auf Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit hin optimiert wurden.

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