Mehr als zwei Plattenausfälle sind mit den XOR-basierten Verfahren nicht kompensierbar. Mit fehlerkorrigierenden Kodierungsverfahren, wie man eines schon einmal bei RAID 2 verwendet hatte, wäre es aber prinzipiell möglich, eine noch höhere Fehlertoleranz zu erreichen und daran wird auch gearbeitet. Allerdings sind die zugrunde liegenden mathematischen Algorithmen nicht mehr trivial und rechenintensiv.
Ein Kandidat für ein solches Blockkodierverfahren ist der Reed-Solomon-Code (RS-Code), der beispielsweise auch bei der Übertragung von Fernsehsignalen nach der DVB-Norm zum Einsatz kommt und dort die Bitfehlerrate des empfangenen Signals um mehr als sechs Zehnerpotenzen verbessern kann. Einen solchen RS-Code verwendet auch RAID 6 – zumindest in manchen Implementierungen – das eine XOR-Prüfsumme mit einer zweiten Prüfsumme nach dem RS-Verfahren ergänzt.
Die Performance-Einbußen sind bei RAID 6 etwas größer als bei RAID 5 außerdem wird eine Festplatte mehr benötigt (mindestens vier). Dafür kann auch hier der Ausfall von zwei Festplatten toleriert werden.
Abgesehen vom reinen Striping erhöhen alle Raidlevel die Ausfallsicherheit. Mindestens ein einzelner Festplattenausfall ist damit immer sicher zu überleben. Den Preis dafür bezahlt man in Form von Kapazitäts- und Performance-Einbußen. Weil bei sehr großen Raidsets die Gefahr von Datenverlusten duch Doppelfehler wächst, wurden auch Verfahren entwickelt, die zwei Plattenausfälle in einer Einheit kompensieren können.
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