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Überblick bewahren

Wer behält dabei noch den Überblick? Jedes Projekt wird zwar seinen Hauptverantwortlichen haben, aber gibt es auch eine Instanz, die die Gesamtheit aller Projekte, inklusive der IT-internen, auf dem Schirm hat? Die weiß, welcher Sysadmin gerade an welcher Aufgabe arbeitet? Die, auch nach außen hin, transparent macht, welche Aufgaben auf Kurs sind und welche gerade zu entgleisen drohen? Falls es sie nicht gibt, sollte sie geschaffen werden, und zwar innerhalb der IT-Organisation.

Ohne diese Instanz ist die Planungssicherheit weder für Operatoren noch für den Rest des Unternehmens ausreichend. Die Frage, ob die richtigen Fachkräfte mit den richtigen Aufgaben beschäftigt sind, ist dann kaum zu beantworten.

Leider ist das Fehlen einer solchen übergeordneten Instanz für viele Operations-Organisationen tägliche Realität, und dementsprechend hoch ist der Grad an Unzufriedenheit, ja sogar Misstrauen, mit dem sich Auftraggeber und Auftragnehmer begegnen. Der Projektmanager wird unzufrieden sein, dass Termine nicht eingehalten werden – selbst, wenn diese mit der IT verabredet wurden. Und auch bei den Sysadmins macht sich Unzufriedenheit breit, weil es keine klaren Prioritäten gibt, außer, dass Störungen sofort zu behandeln sind. (Was natürlich prompt wieder Ärger erzeugen wird, wenn deshalb Deadlines platzen.)

Besonders frustrierend ist dabei, dass ein Admin oft nicht einmal die grundlegende Frage beantworten kann: "Was ist meine nächste Aufgabe, und wann kann ich damit anfangen?" Die Antwort kommt, wenn überhaupt, von außerhalb des Teams. Das geht nicht nur zulasten der Jobzufriedenheit, sondern verhindert auch, dass das Ops-Team seine bescheidenen Ressourcen optimal einsetzen kann.

Ausweg Agilität

Fehlende Kapazität, unvollständiger Überblick, geringe Planungssicherheit und allgemeine Unzufriedenheit waren schon vor mehr als zehn Jahren die Gründe, sich in der Software-Entwicklung vom etablierten Wasserfall-Modell abzuwenden und nach Projektmanagement-Methoden zu suchen, die mehr Agilität erlauben.

Beim Wasserfall-Modell durchläuft ein Gesamtprodukt verschiedene Phasen von der Planung über die Entwicklung bis zur Produktion und Auslieferung. Fehler in frühen Phasen machen sich hier oft erst spät bemerkbar und können dann nur zu hohen Kosten korrigiert werden. Agile Verfahren hingegen fokussieren sich auf leichter zu handhabende Produkt-Fragmente, die nacheinander oder gleichzeitig bestimmte Stationen durchlaufen. Dies erlaubt es, Korrekturen und sogar radikale Kurswechsel zu geringeren Kosten durchzuführen. Das prominenteste Beispiel für diese Verfahren ist die Methodologie Scrum.

So verlockend solche neuen Ansätze wie Scrum sind – es liegt wohl in der menschlichen Natur, sich gegen tiefgreifende Änderungen zu wehren. Und oft ist es dieser Widerstand, manchmal aus dem Management, manchmal vonseiten der Mitarbeiter, der gut gemeinte Initiativen innerhalb einer Organisation zum Scheitern bringt. Ansätze, die auf einen radikalen Bruch verzichten und statt dessen graduell zu einer Verbesserung führen, haben eine höhere Chance auf Erfolg. Jeder Schritt kann dann einzeln bewertet werden und Vertrauen erzeugen.

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Ausgabe /2023