Fedora richtet sich als Technologie-Trendsetter auch an experimentierfreudige Administratoren und bringt zu diesem Zweck eine Reihe interessanter neuer Enterprise-Funktionen mit. So enthält beispielsweise der Cluster-Stack jetzt unter anderem Corosync 2.0 und die Version1.1.8 des Cluster-Resource-Managers "Pacemaker" und hat darüber hinaus eine Reihe von Aktualisierungen für Hochverfügbarkeits- und Load-Balancing-Applikationen erfahren. Vorbildlich ausgestattet ist Fedora 17 auch im Bereich Cloud-Technologien und bringt wie Ubuntu 12.0 neben der IaaS-Cloud-Lösung OpenNebula zum Einrichten privater, öffentlicher oder hybrider Clouds auch sämtliche Komponenten des aktuellen Major Release 2012.1 (Essex) von OpenStack mit.
Das in Python entwickelte Open-Stack-Framework stellt genau wie Open Nebula eine komplett freie Architektur für Cloud Computing zur Verfügung. Zu dessen Administration steht das Webinterface "Horizon" zur Verfügung, und das Modul "Quantum" implementiert Virtual Networking Services.
Das Fedora-17-ISO basiert auf einem Kernel 3.3.4, allerdings spielte die Aktualisierungsverwaltung zum Zeitpunkt des Tests nur wenige Tage nach Veröffentlichung ein Kernel-Update auf die Version 3.3.7 ein.
Die den Kernel 3.3.4 betreffenden Neuerungen dürften Admins ohnehin weitgehend bekannt sein, weil die meisten schon in Fedora 16 enthalten waren. Allerdings haben die Red-Hat-Entwickler einige der offiziell erst im Kernel 3.4 enthaltenen Funktion bereits in den Fedora-Kernel einfließen lassen, wie etwa die Stromspartechnik RC6 oder den im Verlauf des Beitrages vorgestellten Virtio-SCSI-Treiber für KVM. Ferner enthält das von den Fedora-Entwicklern schon seit der Version 15 verwendete Init-System Systemd jetzt einen Login-Manager
»systemd-logind
«
. Dieser soll eine Reihe von Aufgaben im Umfeld des Benutzermanagements übernehmen und ersetzt unter anderem Consolekit.
Für Fedora-Kenner erwähnenswert ist zudem die Tatsache, dass auch die neue Fedora-Version Btrfs nicht als Standard-Dateisystem verwendet. Etwaige Planungen, Btrfs zum Standard zu machen, scheinen bis Fedora 18 auf Eis zu liegen, obwohl Fedora 17 immerhin bereits (noch) nicht offiziell freigegebene Tools zum Prüfen und Reparieren von Btrfs-Laufwerken beilegt ( Abbildung 2 ).
Dafür soll Ext4 bei Fedora 17 auch mit Datenträgern größer 16 TByte zurechtkommen. Übrigens hängt Fedora 17 Wechseldatenträger nicht mehr wie bei den meisten Distributionen üblich unter
»/media
«
, sondern unter
»/run/media/$USER
«
ein.